Eure Hochzeitslocation ist viel mehr als nur der Ort, an dem ihr feiert. Sie bestimmt den Stil eurer Hochzeit, das Gefühl, das ihr und eure Gäste habt, und am Ende auch, wie gut der Tag für euch funktioniert. Kein Foto und keine Empfehlung ersetzt es, die Location selbst zu erleben.
Vielleicht habt ihr schon eine grobe Auswahl getroffen oder seid noch ganz am Anfang eurer Suche. Dann stellt sich schnell die Frage: Wie können wir eine Hochzeitslocation am besten kennenlernen?
Grundsätzlich gibt es drei Hauptwege: eine individuelle Besichtigung, einen Tag der offenen Tür oder eine Hochzeitsmesse bzw. ein Hochzeitsfestival direkt vor Ort.
Jedes dieser Formate hat seine Vorteile – und je nachdem, wie ihr plant, passt das eine oder andere besser zu euch. Wir stellen euch alle drei vor und verraten euch, wie ihr euch darauf vorbereitet.
Fotos und Websites geben euch immer nur einen Ausschnitt – wie ein hübsch inszeniertes Schaufenster. Aber wie es sich anfühlt, wirklich in der Location zu stehen, könnt ihr nur erleben, wenn ihr dort seid.
Vor Ort merkt ihr sofort:
Auch organisatorische Fragen lassen sich beim Termin viel schneller klären.
Nicht zuletzt geht es um euer Bauchgefühl. Viele Paare sagen nach der Besichtigung: Wir wussten sofort, dass es passt – oder eben nicht. Genau darum ist es so wichtig, Locations nicht nur auf dem Papier zu vergleichen, sondern sie live zu erleben.
Wenn ihr euch ernsthaft für eine Location interessiert, habt ihr drei Möglichkeiten, sie kennenzulernen. Jedes Format hat dabei seine Besonderheiten – und oft auch einen anderen Ablauf.
Hier ein kurzer Überblick:
Eine individuelle Besichtigung ist euer privater Termin, um die Location genau unter die Lupe zu nehmen. Ihr vereinbart ihn vorab – auf Bridebook, über Tools wie Calendly auf der Website der Location, telefonisch oder per E-Mail – und habt dann ein festes Zeitfenster nur für euch.
Vor Ort werdet ihr von eurem Ansprechpartner empfangen. Der Termin dauert in der Regel etwa 45 bis 90 Minuten. So habt ihr genug Zeit, euch alles in Ruhe anzuschauen, Fragen zu stellen und Fotos zu machen.
Oft habt ihr der Location schon vorab ein paar wichtige Eckdaten genannt – wie die geplante Gästeanzahl, euer bevorzugtes Hochzeitsdatum, euer grobes Budget und die Art der Trauung.
Viele Locations fragen diese Informationen ab, bevor sie überhaupt einen Besichtigungstermin vergeben. So können sie direkt prüfen, ob ihr grundsätzlich zueinander passt und es keine Konflikte gibt, etwa weil die Location zu klein für eure Hochzeitsgesellschaft oder an eurem Wunschtermin bereits ausgebucht ist.
Vor Ort besprecht ihr dann noch einmal kurz eure Vorstellungen und danach führt euch das Team durch alle relevanten Bereiche: den Saal, mögliche Nebenräume, Außenflächen und Rückzugsbereiche. Viele Locations zeigen euch auch Fotos oder Pläne von Hochzeiten, die dort stattgefunden haben.
Zum Schluss geht es dann um die wichtigsten Punkte:
Meist bekommt ihr ein Infopaket oder ein individuelles Angebot, das ihr mitnehmen und in Ruhe anschauen könnt.
Dieser Termin ist ideal, wenn ihr euch schon ernsthaft für die Location interessiert oder sie in der engeren Auswahl habt. Die Besichtigung ist perfekt, um Details zu klären, Angebote zu besprechen und herauszufinden, ob ihr euch dort wirklich wohlfühlt.
Tipp: Plant genug Zeit ein und notiert euch eure Eindrücke direkt nach dem Termin. So bleibt euer Eindruck frisch und ihr könnt besser vergleichen.
Das sagt Wadjia Salik vom Hotel & Restaurant “Schwarzer Adler” Uttenreuth:
“Bei uns gibt es ausschließlich private Besichtigungstermine – bewusst ohne den Trubel eines Tages der offenen Tür. Ich versuche die Termine so zu legen, dass der Saal bereits für eine Feier eingedeckt ist. So bekommt das Brautpaar ein realistisches Bild vom Ambiente.”
Ein Tag der offenen Tür ist ein offenes Event, bei dem ihr euch die Location unverbindlich anschauen könnt, oft zusammen mit anderen Paaren. Ihr braucht in vielen Fällen keinen festen Termin. Meist gibt es ein Zeitfenster, zum Beispiel von 11 bis 17 Uhr, und ihr kommt, wann es euch passt.
Das variiert: Manche Locations bieten geführte Rundgänge in kleinen Gruppen an, andere lassen euch frei durch die Räume gehen. Grundsätzlich stehen euch mehrere Ansprechpartner bereit und geben euch Broschüren oder Preislisten mit. Häufig gibt es kleine Snacks oder Getränke, damit ihr euch in Ruhe umsehen könnt.
In vielen Fällen ist die Location extra dekoriert – mit Beispielen für Tischarrangements, Blumen oder Beleuchtung. So bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie der Saal am Hochzeitstag wirken könnte.
Wenn ihr euch noch orientiert und verschiedene Locations vergleichen möchtet, ist dieses Format perfekt für euch.
Ihr könnt euch inspirieren lassen, ohne gleich einen Beratungstermin zu buchen. Viele Paare nutzen den Tag, um eine Vorauswahl zu treffen, bevor sie gezielt Einzeltermine vereinbaren.
Tipp: Schreibt euch direkt auf, was euch gefällt und was nicht. Wenn ihr mehrere Locations am selben Tag besucht, verschwimmen die Eindrücke sonst schnell.
Wenn ihr das Wort „Hochzeitsmesse“ hört, denkt ihr vielleicht sofort an riesige Messehallen mit Hunderten von Ausstellern, langen Schlangen und einer überwältigenden Flut an Eindrücken. Diese klassischen, kommerziellen Hochzeitsmessen gibt es nach wie vor – sie bieten eine enorme Auswahl, sind aber oft laut, voll und eher unpersönlich.
Hochzeitsmessen direkt in einer Hochzeitslocation – oft auch als Hochzeitsfestival bezeichnet – sind dagegen kleiner, persönlicher und viel praxisnäher. Ihr erlebt die Location so, wie sie an einem echten Hochzeitstag aussehen könnte, und trefft dort in der Regel die bevorzugten Dienstleister der Location, mit denen ihr euch direkt austauschen könnt.
Genau mit dieser Art von Hochzeitsmesse wollen wir euch vertrauter machen.
Neben der Location selbst präsentieren sich Caterer, Floristen, Fotografen, DJs, Brautmodenstudios oder Dekoverleiher.
Ihr habt die Gelegenheit, euch direkt beraten zu lassen, Musterdekorationen anzusehen oder Kostproben zu probieren. Viele Anbieter haben kleine Stände mit Anschauungsmaterial, Preisinformationen und Kontaktdaten.
Hochzeitsfestivals finden oft an Wochenenden statt und haben feste Öffnungszeiten, zum Beispiel von 10 bis 18 Uhr. Ihr könnt einfach kommen, wann ihr möchtet. Am Eingang meldet ihr euch meistens an und bekommt ein Programm oder eine Übersicht über alle Aussteller.
Bei einer Hochzeitsmesse geht es lebendiger und umfangreicher zu. Es geht nicht nur darum, den Saal anzuschauen, sondern ein ganzes Netzwerk an Hochzeitsdienstleistern kennenzulernen.
Ihr könnt an einem Tag viele Fragen klären, Angebote einholen und euch oft sogar Rabatte sichern, wenn ihr direkt bucht oder reserviert.
Ein Hochzeitsfestival ist ideal, wenn ihr euch noch inspirieren lassen wollt oder gleichzeitig Dienstleister finden möchtet.
Wenn ihr erst grob plant, verschafft euch das einen Überblick, was alles möglich ist. Auch wenn ihr noch gar nicht sicher seid, welcher Stil euch gefällt, hilft euch der Besuch, Ideen zu sammeln.
Tipp: Bringt einen Stoffbeutel oder Ordner mit – ihr bekommt jede Menge Flyer, Visitenkarten und Infomaterial. Und falls ihr schon ein festes Datum im Auge habt, lohnt es sich, gleich nach der Verfügbarkeit zu fragen.
Bevor ihr euch entscheidet, wo ihr feiern wollt, kommen unweigerlich viele Fragen auf: Was erwartet uns vor Ort? Wie läuft ein Termin eigentlich ab? Worauf sollten wir unbedingt achten?
Wir beantworten euch die häufigsten Fragen, damit ihr bestens vorbereitet in eure Besichtigungen startet.
Ihr solltet euch zuerst überlegen, wo ihr in eurer Planung steht und wie viel Klarheit ihr schon habt.
Tipp: Viele Paare kombinieren die Formate – erst Inspiration sammeln, dann in Ruhe Einzeltermine ausmachen.
Das hängt vom Event-Format ab:
Wenn ihr sichergehen wollt, schaut euch immer die Website der Location an oder ruft kurz an.
Es hilft enorm, wenn ihr ein paar Dinge schon parat habt, bevor ihr zur Besichtigung fahrt. So spart ihr Zeit, wirkt gut organisiert und könnt gleich prüfen, ob die Location wirklich zu euch passt.
Diese Punkte solltet ihr euch vorab überlegen oder mitnehmen:
Damit ihr nach dem Termin keine Überraschungen erlebt, solltet ihr ein paar wichtige Punkte unbedingt ansprechen. Notiert euch die Fragen vorab – viele Paare vergessen vor Ort sonst Details, die später entscheidend sind.
Diese Fragen helfen euch, die Location wirklich zu durchleuchten:
Wenn ihr die Location betretet, nehmt euch bewusst Zeit, euch umzusehen – nicht nur oberflächlich. Achtet auf euer erstes Gefühl: Wirkt der Ort einladend, stimmig und gepflegt? Könnt ihr euch vorstellen, hier zu feiern?
Schaut euch auch die praktischen Punkte genau an:
Zudem gibt es ein paar Punkte, bei denen ihr hellhörig werden solltet:
Wenn ihr alle Besichtigungen gemacht habt, geht es darum, eure Eindrücke zu sortieren und Entscheidungen vorzubereiten. Nehmt euch dafür ein bisschen Zeit – gerade, wenn ihr mehrere Locations angeschaut habt.
Sobald ihr wieder zu Hause seid, lohnt es sich, alles in Ruhe durchzugehen. Schreibt eure ersten Eindrücke auf:
Falls Details unklar sind, meldet euch einfach noch einmal bei der Location.
Damit ihr die Locations wirklich objektiv nebeneinanderstellen könnt, hilft eine kleine Vergleichsliste. Notiert oder markiert euch zu jeder Location:
Wenn ihr euch entschieden habt, wartet nicht zu lange. Vor allem beliebte Termine in der Hauptsaison sind oft innerhalb weniger Tage nach einem Besichtigungs-Event weg.
Als Orientierung gilt:
Tipp von Wadjia Salik vom Hotel & Restaurant “Schwarzer Adler” Uttenreuth:
“Wenn Paare an ein konkretes Datum gebunden sind, empfehle ich, sich etwa 1,5 bis 2 Jahre im Voraus zu melden. Besonders beliebte Termine und Jahreszeiten sind oft früh vergeben. Es gibt zwar immer wieder vereinzelte freie Termine, die auch kurzfristiger angefragt werden können – allerdings ist das keine Garantie. In solchen Fällen müssen Paare manchmal auf einen Freitag oder einen anderen Wochentag ausweichen.”
Auch wenn ihr euch bei der ersten Location gleich wohlfühlt, ist es sinnvoll, mindestens zwei oder drei Alternativen zu besichtigen. Erst beim direkten Vergleich merkt ihr oft, welche Atmosphäre euch besser gefällt und wo das Preis-Leistungs-Verhältnis für euch stimmt.
Schreibt euch dafür zunächst alle Locations auf, die grundsätzlich infrage kommen. Bewertet dann jede einzeln nach festen Kriterien – zum Beispiel:
Wenn ihr mögt, gebt jeder Kategorie Punkte (z.B. 1 bis 5). Am Ende seht ihr schwarz auf weiß, welche Locations euch am besten gefallen.
Die Shortlist sollte am besten nicht mehr als zwei bis drei Favoriten enthalten. So fällt es euch leichter, gezielt letzte Fragen zu klären oder einen zweiten Termin zu vereinbaren, bevor ihr final bucht.
Egal, ob ihr euch für eine individuelle Besichtigung, einen Tag der offenen Tür oder eine Hochzeitsmesse entscheidet – wichtig ist, dass ihr euch wohlfühlt.
Nehmt euch Zeit, vergleicht Angebote und hört auf euer Bauchgefühl. Am Ende ist es euer Tag, euer Stil und euer Moment.
Wenn ihr euch gut vorbereitet, wird jede Besichtigung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu eurer Traumhochzeit.
Viel Erfolg bei der Suche – und genießt den Prozess!